PRESSEMITTEILUNG 47/2019
Nürnberg, den 31.10.19St 2240, geplanter Radweg Renzenhof - Diepersdorf Holzung von Habitatbäumen
Das Staatliche Bauamt Nürnberg hat auf der Trasse des geplanten Geh- und Radwegs entlang der Staatsstraße ST 2240 zwischen der Einmündung der Staatsstraße ST 2405 bei Renzenhof und dem Ortsteingang von Diepersdorf mit der Fällung 15 sogenannter Habitatbäume begonnen. Die Arbeiten sollen am 31.10.2019 abgeschlossen werden. Dabei handelt es sich um Eichen, die im Winter geschützten Arten zur Überwinterung in Hohlräumen/Rindenspalten dienen können und daher noch vor Bezug der Winterquartiere spätestens im Oktober zu fällen sind. Damit ist eine notwendige Voraussetzung geschaffen, im kommenden Jahr mit dem Bau des Radweges beginnen zu können.
Stand
Das Staatliche Bauamt Nürnberg verfolgt seit einigen Jahren das Ziel eine gut ein Kilometer lange Lücke im Geh- und Radwegenetz entlang der ST 2240 zwischen Renzenhof und Diepersdorf zu schließen. Knackpunkt ist hierbei die notwendige Durchfahrung des Bannwalds im Trassenbereich mit beidseits dichtem und teilweise altem Baumbestand. Mit den zuständigen Fachbehörden – hier vor allem die Untere Naturschutzbehörde, die Bayerischen Staatsforsten und das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten – hat das Bauamt die Planung abgestimmt und auch Varianten beidseits der Staatsstraße diskutiert.
Im Ergebnis haben sich die Fachbehörden – nach intensiver Diskussion und Abwägung ernst zu nehmender Argumente – Pro und Contra – auf die Führung auf der Südwestseite (von Lauf nach Diepersdorf rechts) verständigt, die ohne einen Wechsel der Staatsstraße auf der freien Strecke die bestehenden Geh- und Radwege fortsetzt. Dabei müssen rund 15 Habitatbäume und knapp 70 weitere Großbäume gefällt werden. Die Zustimmungen der vorgenannten Behörden sowie die Rodungserlaubnis wurden zum 30.10.2019 hierfür zeitgerecht erteilt, so dass zunächst die Habitatbäume noch im Oktober gefällt werden.
Alle Beteiligten haben sich diese Entscheidung nicht leicht gemacht, da viele Großbäume davon betroffen sind. Eine Querung der Staatsstraße auf die Nordseite wäre aber wegen der hohen Verkehrsbelastung nur mit einer Unterführung verkehrssicher möglich gewesen. Die hierfür wegen der bewegten Topographie notwendigen Einschnitte und Dämme hätten ebenfalls einen sehr starken Eingriff in den Baumbestand bedeutet. In der Gesamtschau wären die Eingriffe in den Wald als ungefähr vergleichbar einzustufen, wobei es auf der Südseite aufgrund der Nähe zur Straße mehr vorgeschädigte Bäume gibt.
Wie geht es weiter?
Die restlichen Holzungen sind im Lauf des Winters vorgesehen. Für die Eingriffe in den Wald sind entsprechende Ausgleichsmaßnahmen vorgesehen. Parallel hierzu werden noch letzte wasserwirtschaftliche Detailfragen geklärt und auch noch Grundstücksverhandlungen mit Privatwaldbesitzern am Ortseingang von Diepersdorf fortgesetzt werden. Das Staatliche Bauamt geht hier von einem erfolgreichen Abschluss aus, so dass in 2020 der Bau begonnen und die Lücke im Radwegenetz geschlossen werden könnte.
Nürnberg, 31.10.2019
Herausgeber: Staatliches Bauamt Nürnberg,
Andreas Eisgruber, Behördenleiter