PRESSEMITTEILUNG 67/2020

Nürnberg, den 29.12.20

Radschnellverbindung Nürnberg - Stein - Oberasbach -Zirndorf; Erster Meilenstein auf dem Streckenabschnitt Oberasbach-Zirndorf erreicht

Das Staatliche Bauamt Nürnberg hat die Variantenuntersuchung des geplanten Radschnellweges Nürnberg-Stein-Oberasbach-Zirndorf auf dem Streckenabschnitt Oberasbach-Zirndorf abgeschlossen. Im Ergebnis soll in der weiteren Planung der Radschnellweg auf der Trasse der ehemaligen "Bibertbahn" in Richtung Nürnberg geführt werden. Ausschlaggebend für diese Entscheidung ist vor allem die direkte und schnelle Führung in Fortsetzung des Bibertradweges. Durch die zentrale Lage zwischen Zirndorf und Oberasbach kann auch ein hohes Nutzerpotential erschlossen werden. "Dadurch wird eine hohe Verkehrsqualität und Attraktivität für den schnellen Radverkehr nach Nürnberg erreicht", so Landrat Matthias Dießl, der sich bei einer gemeinsamen Infoveranstaltung der am Projekt beteiligten Gebietskörperschaften über das Ergebnis freute.

Das Staatliche Bauamt Nürnberg untersuchte 2020 ergebnisoffen mehrere Varianten für die Führung des geplanten Radschnellweges durch Zirndorf und Oberasbach bis zum Übergabepunkt an die Stadt Nürnberg in Gebersdorf. Dabei wurden auch Routen über das bestehende Straßennetz durch das Zentrum von Zirndorf und am südlichen Ortsrand von Oberasbach und Altenberg beleuchtet, aber aufgrund der Umwegigkeit und voraussichtlich geringer Akzeptanz von schnellen Radfahrenden verworfen. Auch ein Ausbau der bestehenden Geh- und Radwege im Zuge der Ortsdurchfahrt der St 2245 auf Radschnellwegniveau bzw. die Wegnahme von Fahrspuren zugunsten von breiten Radfahrstreifen wurde diskutiert. Insbesondere aufgrund der eingeschränkten Platzverhältnisse in der Ortsdurchfahrt und damit einhergehend der zu erwartenden Staus bzw. der zu befürchtenden Verdrängung von Verkehr in Nebenstraßen bei diesen Varianten erscheint eine Führung entlang der Staatsstraße als nicht zielführend. „auch wenn wir auf dem Radschnellweg in diesem Abschnitt mit über 2.000 Radlern täglich rechnen, bleibt diese einzige zentrale Straßenachse in die Landkreise Fürth und Ansbach weiterhin mit über 20.000 Kfz/24 so hoch belastet, dass man auf Fahrspuren nicht einfach verzichten kann“ so Andreas Eisgruber, Leiter des Staatlichen Bauamtes Nürnberg, „schließlich wollen wir die Verkehrsträger nicht untereinander ausspielen, sondern das Angebot bedarfsgerecht für alle Verkehrsteilnehmer verbessern“.

Somit wird das Staatliche Bauamt Nürnberg den weiteren Planungen die bereits in der „Machbarkeitsstudie Radschnellverbindungen Nürnberg – Fürth – Erlangen – Herzogenaurach – Schwabach und umgebende Landkreise, Stand Juli 2017“ auf der ehemaligen „Bibertbahntrasse“ vorgeschlagene Streckenvariante mit geringfügigen Anpassungen als Vorzugtrasse weiterverfolgen.


Der Landkreis Fürth, die Städte Nürnberg, Stein, Oberasbach, Fürth und Zirndorf verfolgen gemeinschaftlich den Bau einer Radschnellverbindung Nürnberg – Stein – Oberasbach – Zirndorf. Da die insgesamt rund 14 km lange Streckenplanung verschiedene Gebietskörperschaften betreffen, teilen sich die Projektbeteiligten die Planung. Die Städte Nürnberg und Stein planen in ihren jeweiligen Stadtgebieten, das Staatliche Bauamt Nürnberg kümmert sich um die rund 4,6 km lange Strecke im Landkreis Fürth durch Oberasbach und Zirndorf. Dieser aktuelle Projektstand mit einem Ergebnis für die Trassenführung in dem vom Bauamt betreuten Abschnitt wurde in einer gemeinsam vom Staatlichen Bauamt Nürnberg und dem Landkreis Fürth veranlassten Web-Konferenz allen projektbeteiligten Kommunen im Dezember 2020 vorgestellt.

Die von diesem Planungsabschnitt direkt betroffenen Städte Oberasbach, Zirndorf und der Landkreis Fürth waren sich einig, dass die Bahntrasse die optimalste Verbindung nach Nürnberg ist und stimmten der Fortsetzung der Entwurfsplanung für diesen Abschnitt der Radschnellverbindung durch das Staatliche Bauamt Nürnberg zu. „Wir müssen aber jetzt die Bürger mitnehmen“ bat der 2. Bürgermeister von Oberasbach, Herr Norbert Schikora, „da zwar alles für die Bahntrasse spricht, der Radschnellweg aber das Umfeld für die Anwohner der seit Jahrzehnten brachliegenden Bahntrasse stark verändern wird“.

 

1.Bürgermeister Thomas Zwingel von Zirndorf bat daher auch „nachdem jetzt die für die Bahntrasse sprechenden Fakten auf dem Tisch liegen, den Stand der Planung und die zu dieser Entscheidung führenden Gründe in einer öffentlichen Stadtratssitzung der Öffentlichkeit vorzustellen“. Alle Projektbeteiligten waren sich daraufhin einig, den aktuellen Planungsstand im Frühjahr 2021 – wenn es bis dahin der Verlauf der Pandemie zulässt – in öffentlichen Stadtratssitzungen in Oberasbach und Zirndorf vorzustellen.


Die Stadt Nürnberg nutzte die Gelegenheit um den Stand der Planungen auf ihrem Gebiet darzustellen. „Wir freuen uns, dass die Projektbeteiligten gemeinschaftlich für die gesamte Radschnellverbindung auftreten. Unsere aktuellen Überlegungen zielen sehr stark auf die Führung entlang der Rothenburger Straße als direkteste Verbindung in das Zentrum ab“, betonte Daniel F. Ulrich, Bau- und Planungsreferent der Stadt Nürnberg und verwies auf einen entsprechenden Beschluss des Verkehrsausschusses vom 30.Januar 2020. Auch für den südlichen Ast des Radschnellweges durch Gebersdorf in Richtung Stein und Südwestpark– auch auf der Trasse der ehemaligen Bibertbahn – gibt es erste Vorüberlegungen. „Als fahrradfreundliche Kommune in Bayern freut es mich, dass die Stadt Stein an die Radschnellwegverbindung nach Nürnberg angebunden ist und davon profitieren wird“, unterstrich Kurt Krömer, 1. Bürgermeister von Stein und bat ebenfalls darum, das Gesamtprojekt im Stadtrat vorzustellen. Die Baureferentin der Stadt Fürth Christine Lippert freute sich,„dass auch die Stadt Fürth durch die direkte Anbindung an die geplante Radschnell-
verbindung profitiert“.


Die planenden Akteure Staatliches Bauamt Nürnberg und die Städte Nürnberg und Stein werden auf dieser Grundlage nun einen Förderantrag beim Bundesverkehrsministerium stellen, das den Ausbau von Radschnellwegen fördert. Nach einer Förderzusage kann die weitere Planung beauftragt werden. Für den hier vorgestellten Abschnitt Zirndorf-Oberasbach bedeutet dies, dass das Staatliche Bauamt Nürnberg in die vertiefte planerische Betrachtung der gewählten Vorzugstrasse auf der ehemaligen „Bibertbahn“ einsteigen wird.
 

Zum Abschluss unterstrich Landrat Dießl: „dieser erste Meilenstein ist ein wichtiger Schritt hin zur Stärkung des Radverkehrs in der Region – ich hoffe, dass wir auf der Bahntrasse im Jahr 2025 zur Eröffnung des U-Bahnhofs nach Gebersdorf radeln können“

 

Nürnberg, 29. Dezember 2020

Herausgeber:

Staatliches Bauamt Nürnberg,
Andreas Eisgruber, Behördenleiter