PRESSEMITTEILUNG 3/2022

Nürnberg, den 14.04.22

Planungswettbewerb Neubau des Hörsaalzentrums für die Philosophische Fakultät und Fachbereich Theologie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen (Geisteswissenschaftliches Zentrum Erlangen)

Am 11. März 2022 wurde der Planungswettbewerb für den Neubau des Hörsaalzentrums für die Philosophische Fakultät und Fachbereich Theologie in einer zweitägigen Preisgerichtssitzung entschieden. 
  

WETTBEWERBSAUFGABE: 

Die Philosophische Fakultät mit Fachbereich Theologie ist mit fast 10.000 Studierenden eine der beiden größten Fakultäten der FAU Erlangen-Nürnberg. Ihre Einrichtungen sind derzeit auf verschiedene, sanierungsbedürftige Gebäudekomplexe in Erlangen und Nürnberg verteilt. Der Erlanger Teil der Fakultät soll zukünftig verlagert und neu geordnet werden.  

Hierfür steht neben dem „Himbeerpalast“ im räumlich und funktionalen Kontext auch das Grundstück der ehemaligen Organischen Chemie in der Henkestraße 42 zur Verfügung. Der dort entstehende Neubau des Hörsaalzentrums soll verschiedene Sonderflächen der Fakultät in unmittelbarer Nähe zur „Achse der Wissenschaft“ konzentrieren und neue städtebaulichfunktionale Impulse setzen. Er wird unter anderem das neue Audimax, das Experimentiertheater sowie Ausstellungsräume für die Institute Ur- und Frühgeschichte und klassische Archäologie beherbergen. 

Ziel des Wettbewerbes war es, für die Philosophische Fakultät und Fachbereich Theologie der FAU in Erlangen eine identitätsstiftende Lösung für das neue Geisteswissenschaftliche Zentrum zu schaffen. Das Gebäude soll sich für die Studierenden und Mitarbeiter auch nach außen als Heimat für moderne, anspruchsvolle und weltzugewandte Wissenschaft präsentieren und als „Tor der Öffentlichkeit“ zur Verfügung stehen. 

 

WETTBEWERBSVERFAHREN: 

Der Planungswettbewerb wurde als nichtoffener, einphasiger Realisierungswettbewerb mit städtebaulichem Ideenteil ausgelobt. 25 ausgewählte und ausgeloste Teilnehmer wurden zur Bearbeitung der Wettbewerbsaufgabe aufgefordert. Es gingen 24 Wettbewerbsbeiträge zur Beurteilung durch das Preisgericht ein. 


Die Jury war mit Sach- und Fachpreisrichtern aus den zuständigen Ministerien, dem Staatlichen Bauamt, der Stadt Erlangen, der FAU sowie renommierter freier Architekten und Landschaftsarchitekten besetzt.  

  

WETTBEWERBERGEBNIS: 

Die Arbeit des Architekturbüros a+r Architekten GmbH aus Stuttgart in Zusammenarbeit mit dem Landschaftsarchitekturbüro planungsgruppe stahlecker, Stuttgart wurde vom Preisgericht einstimmig als erster Preis prämiert und zur Realisierung empfohlen. 

 

Die Jury überzeugte vor allem die städtebauliche Prägnanz des Baukörpers sowie die innere Offenheit und Zonierung. Zuspruch fanden auch das Freiraumkonzept und der ökologische Ansatz, bei der Verwendung der Baustoffe auf nachwachsenden und recyclebare Rohstoffe zu setzen.  

 

WETTBEWERBSENTWURF (mit Auszügen aus der Beurteilung des Preisgerichts): 

Der Entwurf setzt an der Henkestraße gekonnt einen angemessenen baulichen Hochpunkt und entfaltet vor allem im Ideenteil mit dem „Platz der Wissenschaft“ seine städtebauliche Qualität. Die beiden Gebäude orientieren sich mit ihrer inneren und äußeren Erschließung zu diesem verbindenden Stadtraum an der Henkestraße. Der Baukörper reagiert durch eine geringere Geschossigkeit zur Walter-Flex-Sraße sensibel auf die Nachbarbebauung. Das Freiraumkonzept mit öffentlichen Grünflächen und einem Lesegarten auf der südöstlichen Dachfläche sorgt für eine hohe freiräumliche Qualität im urbanen Kontext. Besonders gelungen ist der kleine Theaterplatz vor der süd-östlichen Gebäudeecke, der eine 
autarke Nutzung des Experimentiertheaters für öffentliche Veranstaltungen möglich macht.  

Herzstück des Gebäudes ist das zentral geschaffene Foyer mit viergeschossigem Luftraum, in dem eine großzügige Sitztreppe zur Kommunikation und zum Verweilen einlädt und eine gute Orientierung ermöglicht. Über das großzügige Forum werden ebenerdig sowie im 1. Obergeschoss Audimax, Großer Hörsaal, Multifunktionsaal und Mehrzweckraum erschlossen. Es entsteht ein flexibles Raumangebot, das auf die sich stetig verändernden Anforderungen an ein gutes Lern- und Lehrumfeld reagiert und verschiedenste Veranstaltungsformate unterstützt.  Die angebotenen kleinen Zonierungen und Lernnischen in den Fluren sowie der Lesegarten an der Bibliothek im 2. OG schaffen ein hohes Maß an Aufenthaltsqualität. Das Institut für Ur- und Frühgeschichte und Klassische Archäologie befindet sich mit den  Ausstellungsbereichen an exponierter Lage an der nord-westlichen Ecke im obersten Geschoss. Die geschlossene Fassade lässt dort eine professionelle museale Nutzung erwarten.  

Das Konzept gibt mit seiner fein austarierten Höhendifferenzierung und der eindeutigen Adressbildung eine kreative Antwort auf die stadträumliche Umgebung.  Die FAU präsentiert sich mit dieser Architektur als freundliche, moderne und zukunftsorientierte Universität. 

 

Ein selbstbewusster Entwurf, der durch eine Architektur der Offenheit und Transparenz die richtige Antwort auf die Entwicklung des universitären Lernens und Lehrens bietet. 

 

WEITERE PREISE UND ANERKENNUNGEN 

Die Arbeit des Büros Nickl Architekten, München mit nowak.müller Landschaftsarchitekten wurde mit dem 2. Preis und der Beitrag des Büros Beer Bembé Dellinger aus Greifenberg mit Burkhardt I Engelmayer I Mendel dem 3. Preis ausgezeichnet. Anerkennungen wurden an die Büros puppendahlarchitektur aus Recklingshausen , E2A aus Zürich und Bär, Stadelmann, Stöcker aus Nürnberg vergeben. 
  

AUSSTELLUNG: 

Die Wettbewerbsbeiträge werden vom 18. bis 31.03.2022 im 2. OG des Studentenhauses des Studentenwerks am Langemarckplatz 4, 91054 Erlangen ausgestellt. 

Die Öffnungszeiten sind Montag bis Samstag, 10:00 bis 20:00 Uhr.  

Auf die aktuell geltenden Vorschriften im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie (3G-Regel, FFP2-Maskenpflicht) wird hingewiesen. 
  

PRESSEKONTAKT 

Staatliches Bauamt Nürnberg 
Zollhof 6, 90443 Nürnberg 
Telefonnummer: +49 911 24294-0 
E-Mail-Adresse: poststelle@stban.bayern.de 
BD Bernhard Mayer 

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