PRESSEMITTEILUNG 26/2024
Nürnberg, den 02.09.24Erneuerung des Überbaus der Geh- und Radwegbrücke in Röthenbach über die St 2405 und den Röthenbach
Das Staatliche Bauamt Nürnberg erneuert gemeinsam mit der Stadt Röthenbach ab Montag, den 02. September 2024 den Überbau der bahnparallelen Geh- und Radwegbrücke. Die Arbeiten werden voraussichtlich bis Anfang Dezember 2024 andauern.
Beim neuen Überbau kommt eine innovative Leichtbauweise zur Ausführung: Die Tragkonstruktion besteht aus Stahl und Glasfaserverstärktem Kunststoff (GfK) um beim neuen Überbau Gewicht zu sparen und gleichzeitig die Durchfahrtshöhe über der Staatsstraße zu vergrößern. Auch der neue Brückenbelag wird aus besandeten GfK-Bohlen bestehen um ihn gegen Witterungseinflüsse widerstandsfähiger und gleichzeitig rutschhemmender auszubilden.
Für die Bauarbeiten muss in die Verkehrsführung eingegriffen werden:
- Der Geh- und Radweg wird während der Bauarbeiten ab 02. September bis etwa Anfang Dezember voll gesperrt werden. Hierfür wird eine Umleitung südlich der Bahnlinie über Schönberger Str. – Gartenstraße – Steinbergstraße – Eigenheimstraße – Renzendorfer Straße und schließlich Grünthalstraße und der DB-Unterführung in der Fischbachstraße zum Radweg bzw. in Gegenrichtung eingerichtet
- Die Staatsstraße (= Grünthalstraße) zwischen Friedensplatz und dem Kreisverkehr südlich der S-Bahn-Linie bleibt bis auf wenige Tage einspurig in Richtung Stadtauswärts (Richtung Renzenhofen) als Einbahnstraße befahrbar. Für die gesperrte Einbahnrichtung Richtung Norden zum Friedensplatz wird eine Umleitung werden ausgeschildert.
Durch einen Anfahrschaden im Jahr 2021 und den allgemein schlechten Zustand des Holzüberbaus wird eine Erneuerung nach rd. 30 Jahren notwendig. Die Widerlager und Pfeiler können weiter genutzt werden.
Das Bauwerk besteht aus vier Fertigteilen mit Längen bis zu 26 m, die im Werk vorgefertigt werden, vor Ort mit Autokran eingehoben und abschließend montiert werden. Die Widerlager und Pfeiler müssen an den neuen Überbau angepasst werden und werden saniert.
Die Stadt Röthenbach und der Freistaat Bayern teilen sich die Kosten von ca. 1,3 Mio.€, da die Felder über die Staatsstraße dem Staatlichen Bauamt gehören und die beiden Felder über den Röthenbach der Stadt. Planung, Bauleitung- und Überwachung erfolgen durch das Staatliche Bauamt Nürnberg.
Holz ist nachhaltig und findet in vielen Bausektoren Verwendung und ersetzt teils Beton und andere Baustoffe. Im Brückenbau ist Holz jedoch problematisch, da die Witterung trotz konstruktivem Holzschutz dem Bauwerk stark zusetzt und nur eine Nutzungsdauer von 30 Jahren erwarten lässt. So waren die Stadt Röthenbach und das Staatliche Bauamt Nürnberg regelmäßig an der Brücke um z. B. Holzbohlen auszutauschen oder andere Bauteile zu prüfen, gleichwohl traten immer mehr Schäden in der Holzkonstruktion auf. Daher wurde die Brücke nach dem Anfahrschaden nicht mehr repariert, sondern ein Ersatzneubau geplant.
Beton schied wegen der erforderlichen Konstruktionshöhe und dem Gewicht aus. Zunächst plante man mit Aluminium als bewährten Leichtbaustoff. Die Ukrainekrise verteuerte Aluminium jedoch derart, dass man auf ein neuartiges Hybridbauwerk auswich. Glasfaserverstärkter Kunststoff (GfK) und Stahl ergeben bei dem neuen Überbau die Tragkonstruktion. Der Fahrbahnbelag ist ebenfalls aus GfK-Bohlen und wird durch eine Besandung dauerhaft rutschhemmend ausgebildet. Ein weiterer Vorteil ist die niedrige Bauhöhe, die dafür sorgen wird, dass sich die Durchfahrtshöhe um 30 cm auf 5,10 m erhöhen wird und so ein weiterer Anfahrschaden bestmöglich ausgeschlossen wird.
Die Arbeiten beginnen am 02. September mit der Demontage des Überbaus. Dann werden Widerlager und Pfeiler saniert und mit Betonfertigteilen ergänzt. Etwa Ende Oktober wird der neue Überbau eingehoben und vor Ort mit Geländer und Bohlenbelag fertig ausgebaut. Abschließend, voraussichtlich dann im November/ Anfang Dezember, wird der Geh- und Radweg an den Widerlagern noch an die neue Brücke angeschlossen und wieder für den Verkehr frei gegeben.
Nachdem GfK witterungsbeständig ist und auch einen UV-Schutz bekommt, ist von einer Lebensdauer deutlich über 50 Jahren auszugehen. Zudem reduziert sich der Verwaltungs- und Betreuungsaufwand, weil nur noch alle sechs Jahre, statt wie bei Holzbrücken jährlich eine aufwändige Hauptprüfung notwendig ist.
Die Umleitung für gesperrte Fahrtrichtung in der St 2405 ist aus beiliegender Grafik ersichtlich.
Das Staatliche Bauamt Nürnberg bittet um erhöhte Vorsicht und Aufmerksamkeit im Umfeld von Baustelle und Umleitung, sowie um Verständnis für die baubedingten Sperrungen.
Nürnberg, 29. August 2024
Herausgeber:
Staatliches Bauamt Nürnberg,
Andreas Eisgruber, Behördenleiter